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Waffen der Sportschützen

Prinzipiell wird in diesem Zusammenhang zwischen pneumatischen Waffen und Handfeuerwaffen unterschieden.

Pneumatische Waffen

Zur ersten Kategorie zählen Luftgewehr und –pistole (C02- oder Pressluftgewehr/-pistole). Dabei wird ein Geschoss, entweder eine Rundkugel (4 mm Kaliber) oder ein Diabolo (4,5 mm Kaliber), durch ein zusammengepresstes Gas im Gewehr- bzw. Pistolenlauf beschleunigt. Beim Zusammenpressen des Gases werden zwei Systeme unterschieden. Einerseits kann dieser Vorgang unmittelbar vor jedem Einzelschuss manuell über einen Pumpmechanismus erfolgen. Andererseits ist es möglich, ein Gewehr order eine Pistole mit einer gasgefüllten Kartusche auszustatten, welche beim Ladevorgang die entsprechende Gasmenge freigibt. Des Weiteren gibt es auch mehrschüssige Luftpistolen. Diese verfügen über ein Magazin, welches mehrere (mind. fünf) Diabolos fasst, geladen werden, sowie eine Gaskartusche. Auch pneumatische Waffen haben einen Rückstoß, der jedoch sehr klein und für den Schützen fast unmerkbar gestaltet werden kann. Hinsichtlich Schaft, Visiereinrichtung, Schießriemen, etc. decken sie sich mit Handfeuerwaffen.

Handfeuerwaffen

Zu Handfeuerwaffen zählen Gewehre und Pistolen mit Kleinkaliber (5,6 mm) sowie Schrotflinten für Wurfscheibenschießen. Im Gegensatz zu pneumatischen Waffen werden Patronen geladen. Diese setzen sich prinzipiell aus einer Pulverladung und den Geschoss bzw. den Schrotkugeln zusammen. Die Pulverladung wird durch den Aufschlag des Schlagbolzens auf dem Patronenboden entzündet. Diese explosionsartige Verbrennung erzeugt eine Gasmenge, die das Geschoss bzw. die Kugel im Lauf beschleunigt.

Waffen mit Federkraft

Des Weiteren gibt es auch Waffen mit Federkraft. Die Kraft der beiden Wurfarme, übertragen auf die Sehne, beschleunigt den Pfeil beim Bogenschießen. Durch die Federspannung wird auch der Pfeil beim Schießen mit der Armbrust beschleunigt.

Selbstverständlich müssen sämtliche Waffen sorgfältig und sicher verwahrt werden!

Das Österreichische Waffengesetz teilt Waffen in die Kategorien A bis D ein: Kriegsmaterial und verbotene Waffen, genehmigungspflichtige Waffen, meldepflichtige Waffen und sonstige Schusswaffen. Je nach Kategorie gibt es unterschiedliche Bestimmungen hinsichtlich des Erwerbs und des Mitführens. Für Sportschützen und Angehörige traditioneller Schützenvereinigungen bestehen Sonderregelungen für die Kategorien C und D (siehe § 35 WaffG). Luftdruckwaffen mit Kaliber unter 6 mm bilden eine Ausnahme und fallen in keine der vier Kategorien. Es gelten jedoch die Bestimmungen des Waffengesetzes bezüglich Führung und Aufbewahrung. Waffen dieser Art sind ab 18 Jahren frei erhältlich.

Quellen und weiterführende Informationen:
Rechtsinformationssystem des Bundeskanzleramts (2012). Österreichisches Waffengesetz. http://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10006016
Wiegand, K. (2007). Sportschießen: Mehr wissen - besser treffen. Aachen: Meyer & Meyer Verlag.

Technik des Gewehrschießens

Im Allgemeinen wird beim Gewehrschießen zwischen drei Anschlägen unterschieden: liegend, kniend und stehend.

Liegendanschlag

Hier liegen die Chancen besonders hoch, gute Ergebnisse zu erzielen. Dies ist dadurch bedingt, dass der Schütze bzw. die Schützin eine große Auflagefläche und einen niedrigen Körperschwerpunkt hat. Der Anschlag wird dadurch sehr gut stabilisiert, wodurch auch die Waffe relativ ruhig liegt. Dennoch müssen viele einzelne Komponenten optimal aufeinander abgestimmt werden. Die immer gleichbleibende Abfolge von Anschlag, Zielvorgang und Schussabgabe ist hier von wesentlicher Bedeutung.

Prinzipiell eignet sich der Anschlag für jedes Alter und beide Geschlechter. Die Stellung ist ebenso für Anfänger und Hobbyschützen ideal, um auch ohne viel Zeit und Trainingsaufwand zu schießsportlichen Erfolgserlebnissen zu gelangen. Profis benötigen jedoch überdurchschnittliches Training, denn aufgrund der Dichte der Ergebnisse, kann man sich kaum eine Neun in der Serie erlauben, um einen Wettkampf zu gewinnen.

Kniendanschlag

Es ist die individuellste Stellung unter den drei genannten. Da sich der Körper in dieser Haltung äußerst schwierig stabilisieren lässt, müssen sich die SchützInnen ihre optimale Position oft schrittweise erarbeiten. Dennoch gibt es zumindest zwei schulmäßige Anschläge die unterschieden werden. Von zentraler Bedeutung ist, unabhängig vom eingeschlagenen Weg, eine aufrechte und unverspannte Kopfhaltung. Hier haben Körperbau und Gelenkigkeit großen Einfluss.

Stehendanschlag

Der Stehendanschlag ist in der Praxis am häufigsten anzutreffen, obwohl es sich hierbei um die instabilste Stellung handelt. Die Füße stellen den einzigen Kontakt mit dem Boden her während der Körperschwerpunkt sich weit oben befindet. Dabei entstehen unvermeidlich Körperschwankungen, die es auszugleichen gilt. Ein vollkommenes Stillstehen ist menschenunmöglich, denn eine fast nicht wahrnehmbare Pendelbewegung begleitet uns immer.

Die Anforderungen an die SchützInnen sowie die Körperbeherrschung sind bei den beiden anderen Stellungen nicht so hoch. Zwei wesentlich Erfordernisse sind: eine gut ausbalancierte Körper- und Waffenhaltung sowie eine ausgefeilte Abziehtechnik. Wichtig ist dabei das Zusammenspiel der aktiven (Beine bis Hüfte) und passiven (Oberkörper) Körperhälften. Die Aufgabe der oberen, statischen Hälfte ist es, die Waffe ruhig zu stellen. Es wird also versucht, eine Einheit mit dem Gewehr zu bilden. Die untere, dynamische Hälfte kontrolliert im Gegenzug die Stellungsbewegungen. Es bedarf somit dem gleichzeitigen Einsatz der Muskulatur, um Schwankungen auszugleichen, und dem Ruhighalten des Anschlags. Stark beansprucht wird hier vor allem die Bein-, Rücken- und Bauchmuskulatur.

Aufgelegtes Schießen

AnfängerInnen beginnen üblicherweise mit aufgelegter Waffe. In der niedrigsten Leistungsklasse, der Jugend I, wird in der Stellung „stehend aufgelegt“ und in der höchsten, Senioren III, „sitzend aufgelegt“ geschossen. In der Österreichischen Schießordnung sind diese Stellungen genau definiert. In beiden Fällen darf nur der Vorderschaft auf eine bereitgestellte Vorrichtung (des Veranstalters - keine privaten) aufgelegt werden.

Die Fußstellung beim „stehend aufgelegt“-Schießen entspricht jener des „stehend frei“-Schießens. Das Berühren der Auflagen mit den Händen ist verboten. Die Stützhand kann eingesetzt werden, muss sich jedoch zwischen der Gewehrauflage und der Abzugshand befinden. „Sitzend frei“ bedeutet, dass die SchützInnen frei sitzen müssen. Das Abstützen mit dem Rücken, Armen oder Beinen am Stuhl oder anderen Standeinrichtungen ist nicht erlaubt. Die Stützhand darf nur am Vorderschaft eingesetzt werden.

Prinzipiell gelten alle Grundsätze sowohl für das Luftgewehr- als auch das Kleinkalibergewehrschießen. Es gilt in jedem Fall, dass das regelmäßige Erzielen guter Resultate und hoher Ringzahlen viel Übung, Geduld und Konzentration bedarf.

Quellen und weiterführende Informationen:
Barth, K., & Dreilich, B. (2009). Ich lerne Sportschießen: Bogen - Gewehr - Pistole. Aachen: Meyer & Meyer Verlag.
Heymann, J.P. (1991). Tips und Tricks für Sportschützen. Stuttgart: Motorbuch Verlag.
Klinger, B. (1978). Gewehrschießen: Grundkenntnisse, Anschläge und Technik (2. Aufl.). München: BLV Verlagsgesellschaft.
Österreichischer Schützenbund (2016). Österreichische Schießordnung (1. Ausgabe 8. Revision, gültig ab 01.01.2016). http://www.schuetzenbund.at/oesb/stories/Regelwerke/OeSchO/OeSchO_1_Ausgabe_Revision_8.pdf
Schumann, W. (1979). Sportschießen: Training, Technik, Taktik. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.

Sicherheit geht vor

Waffen und Munition erfordern einen entsprechenden Umgang - man nicht vorsichtig genug sein. Der sichere Umgang mit Sportwaffen ist daher eine der ersten Fähigkeiten, die erlernt werden müssen. Aus diesem Grund werden nachfolgend einige Hinweise in diesem Zusammenhang angeführt (ohne Garantie auf Vollständigkeit).

  • Bei jeglichen Waffen handelt es sich keine Spielzeuge! Gute Waffenkenntnis und bewusste Bedienung der Schießsportgeräte tragen zur bestmöglichen Sicherheit im Umgang bei.
  • Sicherheitshalber sollte bei Gewehren oder Pistolen immer davon ausgegangen werden, dass diese geladen sind! In diesem Fall gilt das Prinzip: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Jeder, der mit einer Sportwaffe hantiert, muss sich bewusst sein, dass es sich um Schusswaffen mit scharfer Munition handelt.
  • Auf jedem Schießstand sind üblicherweise Sicherheitsregeln ausgehängt. Sie dienen der eigenen Sicherheit und sollten daher auch unbedingt beachtet werden!
  • Für Training und Wettkampf gilt: Alle Hinweise der Trainer bzw. Übungsleiter sind zu beachten und auch allen Anweisungen der Aufsichtspersonen bzw. der Schießleitung ist Folge zu leisten!
  • Es ist darauf zu achten, dass die Ausrüstung (Kleidung, Bogen, Pfeile, Gewehr, etc.) immer in sicherem Zustand ist!
  • Jeder Gewehr- und Pistolenschütze sollte sich darüber vergewissern, ob der Waffenlauf vor dem Laden der Waffe auch frei ist. Schlimmstenfalls können Geschoss- oder Hülsenreste, Fremdkörper aus dem Waffenkoffer oder Schmutz zur Sprengung des Waffenlaufs führen.
  • Das Abzählen der eigenen Munition vor und nach dem Schießen schadet nicht. Damit wird einerseits die Schusszahl kontrolliert, andererseits auch die Sicherheit gewonnen, dass keine Munition abhanden gekommen ist.
  • Mit der Waffe sollte, auch beim Trockentraining, stets nur in Richtung der vorgesehenen Zielscheibe gezielt werden! Pfeile und Waffenläufe sollten beim Sportschießen also niemals in andere Richtungen, nicht auf Menschen oder Tiere gerichtet werden - auch nicht zum Spaß! Somit kann einem selbst und auch anderen im Zweifelsfall nichts passieren. Mit Gewehren und Pistolen sollte nur dahin geschossen werden, wo sich auch ein entsprechender Kugelfang befindet. Auch Abpraller können Ursachen für Unfälle sein. Ebenso sollte man sich darüber vergewissern, dass der Schussbereich frei ist und sich niemand dort aufhält!
  • Beim Bogenschießen sollten keine Leerschüsse (d.h. die Sehne spannen und loslassen ohne Pfeil) ausgeführt werden. Ebenso sollten Pfeile erst wieder geholt, wenn alle Schützen ihre Pfeile abgeschossen haben.
  • Leere Waffen verursachen keine Unfälle. Nach dem Schießen sollte daher die Waffe stets vollständig entladen werden. Ein Entladen sollte außerdem bei Aufforderung, bei Eintreten eines Notfalls oder einer Unterbrechung, beim Verlassen des Standes oder bei Waffenstörung sofort erfolgen.
  • Fremde Waffen sollten nie ohne Erlaubnis des jeweiligen Besitzers angegriffen werden.
  • Waffen und Munition sollten so aufbewahrt und transportiert werden, dass Unbefugten und vor allem Kinder der Zugang nicht möglich ist. Neugier und Spieltrieb können tödliche Folgen nach sich ziehen.
  • Die Sicherheitsbestimmungen bei der Lagerung von Munition sind zu beachten. Selbstverschuldete Unfälle beim Umgang mit Waffen und Munition können strafrechtliche und zivilrechtliche Maßnahmen sowie Schadenersatzansprüche bedingen. Auch die Waffenbesitzerlaubnis kann entzogen werden. In jedem Fall ist für alle Folgen zu haften.

Quellen und weiterführende Literatur:
Barth, K., & Dreilich, B. (2009). Ich lerne Sportschießen: Bogen - Gewehr - Pistole. Aachen: Meyer & Meyer Verlag.
Heymann, J.P. (1991). Tips und Tricks für Sportschützen. Stuttgart: Motorbuch Verlag.
Skanaker, R., & Antal, L. (2001). Sportliches Pistolenschießen: Training und Wettkampf mit dem erfolgreichsten Sportschützen der Welt. Stuttgart: Motorbuch Verlag.

Organisationen im Sportschießen

Das Sportschießen ist national und international in Verbänden organisiert, die Meisterschaften durchführen und den Schießsport fördern.

Österreich

Der Verband für alle Sportschützen in Österreich heißt Österreichischer Sportschützenbund (ÖSB). Er wurde 1879 gegründet und stellt damit den ältesten Sportfachverband Österreichs dar. Österreich zählt in etwa 750 Sportschützenvereine mit über 30000 Mitgliedern. Im ÖSB sind folgende Sparten vertreten: Gewehr, Pistole, Laufende Scheibe, Armbrust, Vorderlader, Sportliches Großkaliber Pistole, Silhouette & Field Target und Ordonnanzgewehr.

International

International Shooting Sport Federation (ISSF)

Der ISSF wurde am 17. Juli 1907 von Vertretern nationaler Schießverbände (Argentinien, Belgien, Frankreich, Griechenland, Italien, Holland und Österreich) als L’Union Internationale des Fédérations et Associations nationals de Tir in Zürich gegründet. 1920 kam es zu einer Neugründung durch Abgeordnete von 14 Ländern als L’Union Internationale de Tir (UIT). Im Folgejahr entschied das Internationale Olympische Komitee (IOC), dass die Schießveranstaltungen der Olympischen Spiele 1924 nach den Bestimmungen des ISSF geregelt werden. Seit dem Jahr 1998 gilt der moderne, englische Name International Shooting Sport Federation als offizielle Bezeichnung. Im Jubiläumsjahr 2007 verzeichnete der ISSF 158 nationale Mitgliedsverbände aus 146 Ländern. Der ISSF stellt die internationale Organisation der Sportschützen dar. Während der ISSF zu Beginn den Dachverband zweier Schießveranstaltungen (Gewehr, Pistole) bildete, kamen mittlerweile laufende Scheiben und Flinten hinzu. Dadurch ist es möglich, 15 olympische Bewerbe und 23 Weltmeisterschaften auszutragen.

World Archery Federation (WA)

Den internationalen Dachverband der Bogenschützen bildet die WA. Diese wurde ebenfalls von sieben Ländern (Frankreich, Italien, Polen, Schweden, Tschechien, Ungarn und USA) am 4. September 1931 in Lemberg unter dem Namen Fédération Internationale de Tir à l’Arc (FITA) gegründet, welchen sie bis 2011 trug. Der WA gehören über 145 nationale Mitgliedsverbände an.

Quellen und weiterführende Informationen:
Barth, K., & Dreilich, B. (2010). Ich trainiere Sportschießen: Gewehr - Pistole. Aachen: Meyer & Meyer Verlag.
ISSF (2016). Website der International Shooting Sport Federation. http://www.issf-sports.org
ÖSB (2016). Website des Österreichischen Schützenbundes. http://www.schuetzenbund.at
WA (2016). Website der World Archery Federation. http://www.archery.org/